Betrüger ziehen derzeit den Bürgern ihr Geld aus der Tasche, indem sie diese dazu bewegen, Gelder ins Ausland zu transferieren. Mit bisher unbekannter Dreistigkeit locken sie mit wertvollen Sach- und Geldgewinnen. Dabei täuschen die Täter gezielt Seriosität vor, indem sie sich als Notare ausgeben. Eine Recherche in der Deutschen Notarauskunft unter www.notar.de oder ein Anruf bei der örtlichen Notarkammer kann Klarheit schaffen.
Frau Mayer hat einen Anruf von einem angeblichen Notar erhalten. Sie habe 20.000,00 € gewonnen. Um die Gewinnübergabe zu regeln, wird um Rückruf gebeten. Die überraschte Gewinnerin schreibt sich die Telefonnummer auf, es ist sogar eine ortsnahe Vorwahl. Im Internet stößt sie auf eine Homepage des vermeintlichen Notars. Sie kann ihr Glück kaum fassen, greift zum Telefonhörer und ruft zurück. Was Frau Mayer nicht weiß: Die Homepage wurde von Betrügern erstellt und der angebliche Notar ist frei erfunden. Die junge Frau bemerkt auch nicht, dass ihr Anruf an die deutsche Nummer tatsächlich ins Ausland weitergeleitet worden ist.
Daher nimmt die vermeintliche Gewinnerin an, ein Notarbüro sei an der anderen Leitung; tatsächlich sind es jedoch Betrüger, die ihr mitteilen, sie müsse 1.500 € Transaktionskosten auf ein Konto überweisen, dann erst würde ihr der Gewinn per Scheck übermittelt. Die Kosten seien erforderlich, um Gewinn- und Transaktionssteuern zu bezahlen. Frau Mayer überweist das Geld, den versprochenen Gewinn erhält sie nie.
Immer öfter gehen bei den Notarkammern Mitteilungen von Bürgern ein, die derartige Anrufe, Faxe oder Briefe erhalten haben und über einen angeblichen Gewinn informiert wurden.
Die Notarkammern warnen vor solchen Benachrichtigungen. Sie stammen nicht von Notaren, sondern sind von Straftätern initiiert, die vor nichts zurückschrecken. „Die Dreistigkeit der Betrüger kennt keine Grenzen. Sie geben sich als Notar aus und versuchen schamlos, mit dem Amtscharakter des Notarberufs Seriosität vorzuspiegeln. Es wird systematisch nach potentiellen Opfern gesucht, die um ihr Geld gebracht werden.“ weiß Anja Schaller von der Landesnotarkammer Bayern.
Schaller rät betroffenen Bürgern, nicht nur die Echtheit des Notars, sondern auch die Richtigkeit der angegebenen Kontaktdaten zu überprüfen. „Es gab unlängst nämlich Fälle, bei denen die Namen echter Notare mit falschen Kontaktdaten angegeben wurden. Ein Blick in die Notarauskunft der Bundesnotarkammer unter www.notar.de oder ein Anruf bei der örtlichen Notarkammer schaffen Sicherheit. In keinem Fall sollte man eine Vorauszahlung auf einen vermeintlichen Gewinn leisten“, erklärt Schaller.